Institut Schenkel bildet seit Kurzem eine Bestattungsfachkraft aus / Ungewöhnlicher Weg in den Beruf
Gernsbach- ,,Der Tod ist immer noch ein Tabuthema“, sagt Stefan Merli vom Bestattungsinstitut Schenkel in Gernsbach. Der Beruf des Bestatters sei jedoch für die Menschen und die Gesellschaft wichtig. Außerdem gebe es immer weniger Fachkräfte, daher möchte er sein Wissen weitergeben.
Seit Ende September ist Merli Ausbilder. Nach einem achttägigen Crashkurs der Industrie- und Handelskammer hat er den Ausbilderschein in der Tasche. Der Wunsch, einem Auszubildenden seine Tätigkeit näher zu bringen, habe ,,mit Frau Ludwig zu tun“, schildert der gelernte Bestatter.
Die 20-jährige Michelle Ludwig aus Reichental hat im April ein Praktikum beim Bestattungsinstitut Schenkel absolviert. Geführt wird dieses von Stefan und Tatjana Merli. Damals habe der Inhaber im Scherz gesagt „Wir stellen dich ein.“ Das sei jedoch nur Spaß gewesen, denn die gebürtige Reichentalerin hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine mündliche Zusage von einer anderen Ausbildungsstätte. Als sie dann jedoch überraschend eine Absage erhalten hatte, sei schnell klar gewesen, dass Merli sein gegebenes Wort in die Tut umsetzen würde: ,,Es war mir sehr wichtig, mein Versprechen zu halten.“
,,Ein Institut kann jeder aufmachen, aber um ausbilden zu dürfen, muss man Bestattungsfachkraft sein“, erläutert er. Seines Wissens nach sei das Institut Schenkel der einzige Bestattungsbetrieb im Murgtal, der ausbildet. ,,Wir möchten, dass die Menschen, die bei uns arbeiten, Fachkräfte sind“, erzählt Merli: ,,Es ist wichtig, bei diesem Job seelisch, körperlich und mit dem Herzen bei der Sache zu sein.“ Michelle Ludwig sei da ein Glücksgriff. ,,Sie ist sehr fleißig und hat ein gutes Wesen“, zeigt sich der frischgebackene Ausbilder begeistert von seiner Auszubildenden.
Wissen weiterzugeben sei auch eine Investition in die Zukunft. Außerdem könne so eine Fehlbesetzung ausgeschlossen werden. ,,Es ist ein sehr sensibler Beruf, wir dürfen nicht vergessen, dass Menschen uns ihre Liebsten anvertrauen“, betont Merli.
Auch seine Frau, Tatjana Merli, weiß von besonderen Herausforderungen des Berufs zu berichten. ,,Es sterben ja nicht nur alte Menschen, manchmal geht es auch um Kinder oder sogar Säuglinge, dass nimmt man schon mit nach Hause, sonst wäre man ziemlich gefühlskalt“, beschreibt die Bestatterin.
Die Arbeit sei nicht immer einfach, bestätigt Stefan Merli. Angehörige reagierten unterschiedlich auf den Tod ihrer Liebsten. Man werde mit Emotionen wie Trauer und Wut konfrontiert. Manche Trauernde fühlten sich schuldig, hätten das Gefühl, zu wenig für ihren Angehörigen getan zu haben. Damit müsse man umgehen können.
Die Ausbildungsinhalte sind abwechslungsreich. Zukünftige Bestattungsfachkräfte lernen, Trauerfeiern zu organisieren, die Verstorbenen abzuholen und zu versorgen, Gräber auszuheben und die Trauerhalle zu dekorieren. Zudem ist der angemessene Umgang mit den Angehörigen ein essenzieller Lerninhalt. Die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre. ,,Mein Weg zu diesem Beruf ist eher außergewöhnlich“, berichtet Michelle Ludwig. Anfang des Jahres habe sie die Beerdigung ihrer Großmutter organisiert. Das Unternehmen Schenkel kümmerte sich dabei um die Bestattung. ,,Meine Verwandten haben gemeint, dass der Beruf etwas für mich wäre“, sagt Ludwig. Kurzentschlossen hat sie das Ehepaar Merli nach einem Praktikumsplatz gefragt.
Das einwöchige Praktikum habe sie in ihrer Berufswahl bestärkt, schildert die junge Frau. ,,Die Arbeit ist vielfältig, man kann den Angehörigen in schwierigen Zeiten etwas abnehmen“, das sei sehr bewegend und mache zufrieden. Inzwischen habe sie schon alle Aufgaben miterlebt: ,,Man spürt die Dankbarkeit der Menschen einfach.“
Institut Schenkel bildet seit Kurzem eine Bestattungsfachkraft aus / Ungewöhnlicher Weg in den Beruf
Gernsbach- ,,Der Tod ist immer noch ein Tabuthema“, sagt Stefan Merli vom Bestattungsinstitut Schenkel in Gernsbach. Der Beruf des Bestatters sei jedoch für die Menschen und die Gesellschaft wichtig. Außerdem gebe es immer weniger Fachkräfte, daher möchte er sein Wissen weitergeben.
Seit Ende September ist Merli Ausbilder. Nach einem achttägigen Crashkurs der Industrie- und Handelskammer hat er den Ausbilderschein in der Tasche. Der Wunsch, einem Auszubildenden seine Tätigkeit näher zu bringen, habe ,,mit Frau Ludwig zu tun“, schildert der gelernte Bestatter.
Die 20-jährige Michelle Ludwig aus Reichental hat im April ein Praktikum beim Bestattungsinstitut Schenkel absolviert. Geführt wird dieses von Stefan und Tatjana Merli. Damals habe der Inhaber im Scherz gesagt „Wir stellen dich ein.“ Das sei jedoch nur Spaß gewesen, denn die gebürtige Reichentalerin hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine mündliche Zusage von einer anderen Ausbildungsstätte. Als sie dann jedoch überraschend eine Absage erhalten hatte, sei schnell klar gewesen, dass Merli sein gegebenes Wort in die Tat umsetzen würde: ,,Es war mir sehr wichtig, mein Versprechen zu halten.“
,,Ein Institut kann jeder aufmachen, aber um ausbilden zu dürfen, muss man Bestattungsfachkraft sein“, erläutert er. Seines Wissens nach sei das Institut Schenkel der einzige Bestattungsbetrieb im Murgtal, der ausbildet. ,,Wir möchten, dass die Menschen, die bei uns arbeiten, Fachkräfte sind“, erzählt Merli: ,,Es ist wichtig, bei diesem Job seelisch, körperlich und mit dem Herzen bei der Sache zu sein.“ Michelle Ludwig sei da ein Glücksgriff. ,,Sie ist sehr fleißig und hat ein gutes Wesen“, zeigt sich der frischgebackene Ausbilder begeistert von seiner Auszubildenden.
Wissen weiterzugeben sei auch eine Investition in die Zukunft. Außerdem könne so eine Fehlbesetzung ausgeschlossen werden. ,,Es ist ein sehr sensibler Beruf, wir dürfen nicht vergessen, dass Menschen uns ihre Liebsten anvertrauen“, betont Merli.
Auch seine Frau, Tatjana Merli, weiß von besonderen Herausforderungen des Berufs zu berichten. ,,Es sterben ja nicht nur alte Menschen, manchmal geht es auch um Kinder oder sogar Säuglinge, dass nimmt man schon mit nach Hause, sonst wäre man ziemlich gefühlskalt“, beschreibt die Bestatterin.
Die Arbeit sei nicht immer einfach, bestätigt Stefan Merli. Angehörige reagierten unterschiedlich auf den Tod ihrer Liebsten. Man werde mit Emotionen wie Trauer und Wut konfrontiert. Manche Trauernde fühlten sich schuldig, hätten das Gefühl, zu wenig für ihren Angehörigen getan zu haben. Damit müsse man umgehen können.
Die Ausbildungsinhalte sind abwechslungsreich. Zukünftige Bestattungsfachkräfte lernen, Trauerfeiern zu organisieren, die Verstorbenen abzuholen und zu versorgen, Gräber auszuheben und die Trauerhalle zu dekorieren. Zudem ist der angemessene Umgang mit den Angehörigen ein essenzieller Lerninhalt. Die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre. ,,Mein Weg zu diesem Beruf ist eher außergewöhnlich“, berichtet Michelle Ludwig. Anfang des Jahres habe sie die Beerdigung ihrer Großmutter organisiert. Das Unternehmen Schenkel kümmerte sich dabei um die Bestattung. ,,Meine Verwandten haben gemeint, dass der Beruf etwas für mich wäre“, sagt Ludwig. Kurzentschlossen hat sie das Ehepaar Merli nach einem Praktikumsplatz gefragt.
Das einwöchige Praktikum habe sie in ihrer Berufswahl bestärkt, schildert die junge Frau. ,,Die Arbeit ist vielfältig, man kann den Angehörigen in schwierigen Zeiten etwas abnehmen“, das sei sehr bewegend und mache zufrieden. Inzwischen habe sie schon alle Aufgaben miterlebt: ,,Man spürt die Dankbarkeit der Menschen einfach.“
Erschienen am 10. November 2021 in Badisches Tageblatt / Nr. 260